Das GamesLab in WDR Lokalzeit

WDR Lokalzeit OWL hat einen Beitrag über das GamesLab gemacht, der in der Langzeitmediathek von WDR/ARD verfügbar ist. Er verdeutlicht, wie im GamesLab Studierende interdisziplinär Computerspiele entwickeln und dadurch ihre Fertigkeiten in der kooperativen Arbeit und ihre Kenntnisse der verschiedenen Aspekte der Computerspieleentwicklung weiterentwickeln.

WDR Lokalzeit kündigt den Beitrag folgendermaßen an: "Das Gameslab der Universität Paderborn entwickelt Spiele mit allem drum und dran: Programm, Grafik, Spielregeln, Musik, Charaktere. Mit professionellem Equipment und Software sind Studis aus den verschiedensten Fachbereichen zusammen am Werk. Wir besuchen sie bei der Entwicklung eines aktuellen Projekts."

Das GamesLab im Stud­i­en­jahr 2022/2023: Die En­twicklung von BossCrawl

Im Studienjahr 2022/2023 wird die Lehre im GamesLab als zweisemestrige Veranstaltung organisiert. Dadurch bliebt ausreichend Zeit und Raum für das interdisziplinäre und kooperativer Erlernen und Ausprobieren kreativer, technischer, sozialer, organisatorischer und wissenschaftlicher Fertigkeiten, die bei der Entwicklung und Erforschung von Computerspielen notwendig sind.

Im Wintersemester 2022/2023 nahmen insgesamt 60 Studierende aus unterschiedlichen Studiengängen wie z.B. englische & germanistische Sprachwissenschaften, Informatik, Kunst, Management, Medienwissenschaft, Philosophie, Populäre Musik und Medien oder Wirtschaftswissenschaften an der Veranstaltung teil und entwickelten gemeinsam den Prototypen des Computerspiels BossCrawl.

Es wurde dabei zum ersten Mal die Open Source Game Engine Godot im GamesLab eingesetzt, die die Arbeit mit Unity ablöst. Neben einer neuen Software-Lösung wurden auch die Grundlagen der branchenüblichen Disziplinen 2D-Arts, 3D-Arts, Audio, Coding und Gamedesign vermittelt und in einer mehrwöchigen Praxisphase angewandt.

Der entwickelte Prototyp stellt die Grundmechaniken des BossCrawl Spiels dar. Es gibt darin zwei Levels. Es geht darum, dass ein Dungeon Boss und eine Heldenfigur gegeneinander antreten. Die Spielenden steuern dabei den Boss-Charakter statt wie üblich als Held die Welt zu retten. Dieses Konzept wurde in das Sommersemester 2023 übernommen, in welchem es weiter ausgebaut wird.

Im Sommersemester 2023 werden das Entwicklungs-Projekt und die Erforschung von Computerspielen von 64 teilnehmenden Studierenden aus den Fächern englische Sprachwissenschaft, englischsprachige Literatur und Kultur, Erziehungswissenschaft, Informatik, Kunst und Kunstvermittlung, Mathematik, Medienwissenschaft, Populäre Musik und Medien, Sportökonomie und Wirtschaftswissenschaften fortgesetzt. Zusätzlich zum Prototyp-Projekt beschäftigt sich der Kurs in diesem Semester auch mit der Bedeutung von E-Sport in der Medien- und Computerspielbranche.

Som­mersemester 2022: Stud­i­er­ende en­twick­el­ten drei Com­puter­spiel-Pro­to­typen

Im Sommersemester 2022 kehrte die Universität Paderborn und damit auch das GamesLab nach der COVID-Pandemie in die Präsenzlehre zurück.

An der in diesem Semester durchgeführten GamesLab-Lehrveranstaltung nahmen 34 Studierende aus diversen Fächern wie englische Sprachwissenschaft, englischsprachige Literatur und Kultur, Informatik, Komparatistik, Kunst und Kunstvermittlung, Management, Mathematik, Medienwissenschaft und Philosophie teil.

In interdisziplinärer Teamarbeit wurden unter dem Thema „Beweg was“ drei Computerspiele-Prototypen im Rahmen eines sogenannten Gamejams entwickelt:

Bei Hyper-Score handelt es sich um einen typischen Sidescroller im Sci-Fi Setting. Spielende müssen möglichst lange den entgegenkommenden Hindernissen ausweichen. Um ihre Zielzeit zu verbessern, wurden an einigen Stellen auch Power-Ups verteilt, welche kurze Immunität gegen Hindernisse verliehen.

Shooting Golf ist ein besonders skurriles Mehrspielerspiel, in welchem die Spielenden jeweils einen Gabelstapler steuern und damit Golf spielen. Im Rahmen des kurzen Gamejam Formats wurde der Mehrspieler-Aspekt gestrichen, um das Spielerlebnis auf der Karte mit übergroßen Hindernissen zu optimieren.

Bei Sightless müssen die Spielenden in einem dunklen Raum den Ausgang finden, bevor der Gegner sie erreicht. Der Raum ist ein Labyrinth, in dem man von Geräuschen und kurzen Lichtblitzen orientieren kann. Man muss sich von den Wänden fernhalten, die dem Protagonisten Schaden zufügen.

Chris­ti­an Fuchs: Neuer Pro­fess­or für Medi­ensysteme und Medi­en­or­gan­isa­tion und wis­senschaft­lich­er Leit­er des GamesLabs

Seit 1. April 2022 ist Christian Fuchs Professor für Mediensysteme und Medienorganisation am Institut für Medienwissenschaften der Universität Paderborn und wissenschaftlicher Leiter des GamesLabs. Gemeinsam mit dem technischen Leiter des GamesLab Volker Spaarmann und dem Organisationsteam des Gameslabs leitet er die Arbeit im Gameslab. Fuchs betreut auch die im GamesLab durchgeführten Lehrveranstaltungen.

Prof. Fuchs sagt über das GamesLab: „Das GamesLab ist ein beeindruckendes Projekt, in dem Studierende selbstorganisiert lernen, transdisziplinär über die Grenzen einzelner Studiengänge hinweg zusammenarbeiten, kreativ Computerspiele entwickeln, sich mit der Erforschung von Computerspielen beschäftigen und Erfahrungen in der Projektarbeit und der kooperativen Arbeit sammeln. Ich freue mich darüber, dass ich das GamesLab wissenschaftlich leite und die damit verbundene Lehre betreue“.

Fuchs hat interdisziplinäre und internationale Forschungs- und Lehrerfahrung. Er hat an der TU Wien ein Diplom und Doktorat der Informatik mit Spezialisierung auf Informatik und Gesellschaft erlangt, hat sich 2008 an der Universität Salzburg im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologien & Gesellschaft habilitiert und war Professor für Medien- und Kommunikationswissenschaft in Schweden und Großbritannien, bevor er 2022 an die Universität Paderborn berufen wurde. Zu seiner Forschungsinteressen gehören Medien, Wirtschaft & Gesellschaft sowie digitale Medien & Gesellschaft.